Um im Jahr 2020, als Corona mit Ausgangsperren und Lockdowns grüßte, ein Restaurant zu eröffnen, muss man schon ein bisschen verrückt, aber mindestens doch voller Leidenschaft sein. Bei Hendrik Ketter trifft wohl beides zu. Als Metzgerssohn hat er früh gelernt, dass Lebensmittel auch Genussmittel sein können und hat später seinen Beruf an wirklich illustren Karrierestationen gelernt und verfeinert. Im schlicht, schön und in erdigen Farben gestalteten Restaurant verwirklicht er nun mit Nico Sator als rechter Hand am Herd seine Vorstellung von Gastlichkeit. Da geht es nicht steif, sondern vielmehr entspannt und unverkrampft zu, da setzt er auf regionale Produkte, ohne sich internationalen zu verschließen. Da wird Tradiertes mit großartigen Ideen zu etwas ganz Neuem, da gibt es für den Gast keine (Hemm-)Schwelle mehr, um mit dem Koch zu kommunizieren. Er stellt mit raffinierten und virtuosen Ideen immer wieder neue Menüs zusammen (eines wird immer auch als vegetarische Variante angeboten), die gerne Anleihen in der Nordic Cuisine nehmen. Und wenn er mit seinen Speisen gute Gefühle bewirken kann, ist er mehr als zufrieden. Für den Mittwoch hat er sich etwas Besonderes ausgedacht: das wöchentlich wechselnde Speiseangebot einer modern interpretierten Regionalküche, dass als sharing dish in der Tischmitte auf die Gäste wartet. Lorena Scheske leitet den Service mit Übersicht, während Elias Gugel rund um die korrespondierenden Weine berät, erklärt und empfiehlt.