Dass Klaus Erfort sein Restaurant ohne Unterstützung eines Hotels, einer Firma oder eines Mäzens führt, ist so bemerkenswert, dass es einfach nicht unerwähnt bleiben soll, zeigt der Patron doch, was in der absoluten Top-Gastronomie auch aus wirtschaftlichen Aspekten möglich ist. Um dieses extraordinäre Level zu halten, investiert Klaus Erfort aber auch unendlich viel Zeit, Arbeit und Leidenschaft für seine Gäste, denen sein (Gäste)Haus ein kultivierter Gourmet-Treffpunkt ist. Die Front der schönen Gründerzeit-Villa geht auf die geschäftige Mainzer Straße hinaus, die Rückseite grenzt an einen stilvollen englischen Privatpark, in den die bodentiefen Fenster weiten Einblick gönnen. Im Interieur harmonieren die edlen Naturmaterialien, weiß eingedeckten Tischen und Violett als kontrastierender Farbton aufs Feinste und tragen zur angenehm entspannten Atmosphäre bei. Die Küche des Patrons ist eine Klasse für sich. Jeder Teller ist ein Kunstwerk, die Gestaltung erinnert an den individuellen Pinselstrich und die exakt durchdachte Farbgebung eines großen Malers. Der Chef de Cuisine arbeitet mit edlen Ingredienzen wie Hummer, Kaviar oder Wagyu Rind, bietet aber auch dem vermeintlich "Einfachen" eine Bühne. Der Rücken und geschmorte Bauch vom Lamm waren von perfekter Ausführunge, Gartenkräuter und Salzzitrone verbanden sich zu einer Geschmacksexplosion, die aber nie alles überdeckend, sondern vielmehr zusätzlich schmeichelnd war. Es ist eben nicht nur die enorme Warenkenntnis, die jeder Komposition zu Grunde liegt, sondern es ist vor allem das Können, daraus individuelle, immer wieder neue Kombinationen zu kreieren, die Klaus Erforts Speisen so einzigartig und unvergesslich machen.