Der selbsternannte Zusatztitel „eine ART Gasthaus“ trifft das „Theresas“ perfekt. Gewiss ist es ein Gasthaus, aber garantiert ganz anders als jedes, dass man schon einmal besucht hat. Bevor man in den eigentlichen Speiseraum kommt, passiert man die Bar mit Sitznischen, dekorativen Deckeln von Weinkisten und Autokennzeichen von Afrika bis Amerika. So weit so urig. Nicht weniger unkonventionell geht es weiter: Radierungen und Aquarelle wechseln mit Traxler-Cartoons, alten, hölzernen Kinositzen, Figuren, gerahmten Kinoplakaten aus den 1950/60er Jahren. Im Speiseraum mit Wänden in dunklem Rot prangen leere Bilderrahmen, ist das große, mahagonifarbene Buffet ein ebenso toller Hingucker wie das Angebot an verkäuflichen Antiquitäten und liebenswertem Trödel. Ob man es als Esslokal, Weinbar oder Bierbeisl sieht – die Grenzen sind fließend, aber harmonisch – das Speiseangebot von Patron und Chefkoch Gerhart Poprask ist unverfälscht und ehrlich. Die Gerichte werden auf Tafeln annonciert und sind ein gekonnter Stilmix aus alpin-mediterran-regionalen Elementen. Gekocht wird, was die Jahreszeiten vorgeben, und immer sind die Zusammenstellungen kreativ, handwerklich präzise und aromenstarkt. Nicht weniger lobenswert als die Küche ist der unglaublich charmante Service durch Constance Poprask, sie sorgt mit bester Laune für einen wunderbar behaglichen Aufenthalt und gibt Tipps zur tollen Weinkarte. Und wer nun neugierig geworden ist: bitte vorab reservieren.