Boris Rommel - Kochen ist Leben

2021-12-02 11:26

Boris Rommel - Kochen ist Leben

Bodenständiges auf hohem Niveau.

Ich muss recht brav gewesen, so reich ich an Weihnachten beschenkt wurde. Natürlich lag auch ein (gewünschtes) Kochbuch unterm Baum.
Allein schon den Titel finde ich für mich und auch generell sehr ansprechend und zum Kauf animierend: "Kochen ist Leben" , von dem hochdekorierten (2 Sterne im Guide Michelin, 5 Hauben im Großen Guide, 18 Punkte im Gault Millau) Koch Boris Rommel aus dem Gourmet-Restaurant Le Cerf in Friedrichsruhe.

Wenn man sich durch die 3 Vorworte gearbeitet hat, geht's auch schon gleich los, man wird aber erst noch vorgewarnt, dass man mit manchen Rezepten bereits am Vortag beginnen müsse, dies sei aber deutlich markiert - sehr löblich!

Es beginnt, wie sollte es auch anders sein, mit leckeren Vorspeisen, nichts "Überkandideltes", eher bodenständig auf hohem Niveau würde ich es nennen. Zutaten, die man überall bekommt und klare Arbeitsanweisungen, die jedermann gut verstehen und umsetzen kann.

Das folgende Kapitel ist den Suppen gewidmet, und ich bin sicher, die "Spinatcremesuppe mit gebackenem Wachtelei und Coûtons" wird sehr bald auch auf unserem Esstisch stehen. Aber auch die anderen Rezepte sind sehr ansprechend und nicht nur mit authentischen Fotos versehen, sondern oft auch mit zusätzlich Tipps, wie man beispielsweise angefallene Brühe weiterverwenden kann oder Tipps zur Lagerung und Wiederverwendung. Sehr praktisch!

Von den Suppen geht's zu den Zwischengerichten, und hier kann ich mich nun wirklich nicht mehr entscheiden, welches davon ich zuerst nachkochen möchte. Lieber das Pfifferlingsrisotto mit marinierten Wildkräutern und Schwarzwälder Schinken oder doch lieber den gefüllten Kohlrabi mit Cashewkernen und Curryschaum? Oder erst eins der anderen Gerichte? Über solche Schwierigkeiten bei der Auswahl freue ich mich natürlich sehr!

Es folgen die Hauptgerichte. Auch hier bodenständig-edel, auch klar angerichtet ohne unnötigen Firlefanz. Spannend finde ich die kurzgebratenen Kalbsröllchen mit Tomaten - Brotsalat und Minz-Paprikasalsa, aber auch das Obazda-Schweinefilet im Kräutermantel mit Biersauce und Rosenkohl oder die Blumenkohlravioli auf polnische Art haben es mir angetan. Kurzum kann ich eigentlich sagen, ich finde bisher in diesem Buch nichts, was ich langweilig fände oder nicht am Liebsten gleich nächste Woche nachkochen wollte.

Auch was die erforderliche Ausstattung angeht, gibt es in diesem Buch nichts, was man in einer normal ausgestatteten Küche nicht finden würde, so soll das sein! So geht das auch bei den Desserts weiter. Und auch hier könnte ich nicht entscheiden, welches ich lieber zubereiten, welches lieber vernaschen wollte. Ich glaube, die Tonkabohnen-Crème-Brûlée mit Rhabarber und Joghurtgranité würde mich zuerst reizen.

Nun folgt noch ein sehr stimmig zusammengestellter 4-Gang-Menüvorschlag, natürlich inkl. Rezepten und Fotos, und einige paktische Seiten mit Grundrezepten und empfohlenen Küchenutensilien mit kleinen Tipps dazu. Und auch das war noch nicht alles, sondern es kommen noch einige Seiten mit sehr nützlichen, wie ich finde, guten Tipps, Hinweisen und Anleitungen zum Thema Anrichten, Vorbereiten, Warmhalten und Aufwärmen. Eine sehr gute Idee, sowas auch mal in ein Kochbuch zu integrieren!

Zu guter Letzt werden noch einige wichtige Lieferanten des Le Cerf aufgeführt, auch dies sind interessante Seiten.

Zusammenfassend kann ich sagen, ein sehr zu empfehlendes, interessantes Kochbuch! Nicht nur zum Lesen und Durchblättern, sondern auch für jedermann bestens umzusetzen und nachkochbar. Und dabei heraus kommen sehr leckere, von der Grundidee bodenständige Gerichte, die hochwertig und edel umgesetzt auf den Teller kommen. Ich freue mich aufs Nachkochen!