Da man ein "Atelier" gemeinhin mit einem Künstler assoziiert, ist der Name für das Gourmetrestaurant perfekt gewählt, denn mit seinem Chef de Cuisine Anton Gschwendtner ist ein veritabler Künstler am Werk. Das Interior Design des "Atelier“ wurde von Axel Vervoordt, einem Kunsthändler mit internationalem Renommee, entworfen und ist eine Demonstration großer gestalterischer Klasse. Handgefertigte Möbel in greifbarer Ursprünglichkeit, dunkle Naturtöne und eine indirekte Illumination, die dem Restaurant eine goldschimmernde Patina geben, fügen sich zu einer urbanen Kulisse und unterstreichen die Weltläufigkeit des Restaurants. Hier ist die Wechselwirkung von Kulinarik und Kunst allgegenwärtig und hebt einmal mehr hervor, dass es im Hotel Bayerischer Hof keine Eindimensionalität gibt. Anton Gschwendtner ist ein Perfektionist, er weiß, wie Aromen und Texturen am besten zusammenpassen, wie er mit Variationen Neues ertüfteln kann, er probiert, verwirft, befindet für gut, skizziert und am Ende steht eine Speise von großer Dichte und Eleganz. Das Produkt – bevorzugt unter nachhaltigem Aspekt regional und saisonal eingekauft – steht im Fokus und wird mit Fantasie und Expertise zu klassischen Gourmandisen mit französischen und japanischen Einflüssen. Highlights von zwei Besuchen waren die Irish Mor Auster & Wagyu Tatar mit roter Beete, Gurke, Dill, geräuchertem Dashi und salzigen Kräutern, der gezupfte bretonische Taschenkrebs mit Kimizu, Gurke und Zitronengrasgranité als Amuse Bouche sowie der Stör mit Kohlrabi, Kartoffelblini, Katsuobushi, Zitrusbutter und Estragon. Zur vortrefflichen Küche passt der ambitionierte Service unter charmanter Leitung von Daniela Heizmann, die mit liebenswürdiger Zugewandtheit durch den Abend leitet. Shahzad Talukder ergänzt sie mit einer perkekt abgestimmten Weinberatung. Wer den Restaurantbesuch mit einem ganz besonderen geschäftlichen oder familiären Ereignis verbinden möchte, kann das hinter einer mobilen Wand verborgene, behagliche Privé (für bis zu 10 Personen) nutzen.