Zu Gast im Schanz.restaurant

Zu Gast im Schanz.restaurant
Eine Reise entlang der Mosel - Teil 4
Zum Abschluss meiner kulinarischen Reise an die Mosel hatte ich mir ein Highlight gelegt. Das Schanz. Es war mir schon häufig in den sozialen Medien und im Großen Guide begegnet.
Dass ich eine Unterkunft in Piesport gesucht hatte, war auch meinem ursprünglichen Wunsch, dort zu Speisen, geschuldet.
Wochen zuvor wollte ich meinen Tisch für 18:30 reservieren. Auf Grund der Corona Maßnahmen fragte man mich bei der Reservierung, ob ich auch um 18 Uhr erscheinen könne. Klar, kein Problem, antwortete ich.
Als ich dann zu dieser Uhrzeit erschien, teilte man mir mit, dass man durch die geänderte Gesetzlage doch erst eine halbe Stunde später öffnete. Nun gut. Kann passieren. Ich bin in diesen Angelegenheiten ein dankbarer Gast. Etwas ärgerlich war es dennoch.

Nachdem ich eine halbe Stunde in dem als kulinarische Wartehalle gestalteten Teil des Hotels gesessen und gelesen hatte, führte man mich zu meinem Platz. Am Fenster zur Terrasse, die Sonne schien noch immer, es war ein wunderbarer Sommertag.
Mein Blick wanderte durch das komplett besetzte, elegant eingerichtete Restaurant. Die Küche ist einsehbar und so konnte ich Thomas Schanz und sein Team erblicken, die bereits eifrig an der Arbeit waren. Was würden sie mir wohl gleich bieten?

Was ich bestellen würde, war natürlich klar. Weinbegleitung zum kompletten Menü! Schließlich war es der Abschluss meiner kulinarischen Reise.
Der Gruß aus der Küche, die Brotauswahl und ihre begleitenden Sorten an Butter waren ein Traum. Sofort war der leichte Ärger über die verlorene halbe Stunde vergessen, wozu auch die ersten Weine ihren Teil beitrugen.

Das Trüffelei, das nun folgte, scheint ein Aushängeschild des Hauses zu sein. Das würde ich zumindest vermuten, ist es doch auf der Homepage schon sehr präsent. Und doch ist es in seiner Genialität nicht zu beschreiben. Zugegeben ich esse sehr gerne Trüffel. Dieser Gang jedoch steigerte die Freude daran ins Unermessliche. Jeden Tag könnte ich es essen, und es würde nicht langweilig werden.

Auch die folgenden Gänge, sowohl die Meeresfrüchte, als auch die vegetarischen und fleischhaltigen Gänge überzeugten komplett.
Der mehr als fähige Sommelier servierte stets freundlich und kompetent die passenden Weine. Als persönliches Highlight sei hier nur der letzte Tropfen, den Herr Schanz Senior auf dem ehemaligen Weingut verarbeitet hatte, genannt.

Restaurantleiterin Adrienn Pasztusics schaute immer mal wieder nach meinem Wohlbefinden und sorgte mit ihrer angenehmen Art ebenfalls dafür, dass ich mich pudelwohl fühlte.

Glücklich war ich. Ärger? Verflogen! So war ich fast überrascht als mich nach dem Zahlen auf dem Weg nach draußen Herr Schanz abfing, um sich für die halbe Stunde Wartezeit zu entschuldigen, die seine Küche ohnehin wert war.
Text + Fotos © Sebastian Hoppe
Sebatian Hoppes Hobbies sind die Fotografie und gutes Essen. Hier berichtet er uns über seine Restaurantbesuche.