Zu Gast im RUBENS Restaurant in Düsseldorf
Zu Gast im RUBENS Restaurant in Düsseldorf
Wie ich bereits an anderer Stelle geschrieben habe, weiß ich nicht, warum ich diesen Ort so lange vernachlässigt habe. Gerade mit meiner Österreich Vergangenheit (Studium in Salzburg). Vorweg gesagt: Es war wirklich ein ausgezeichneter Abend mit herausragendem Essen und auch einer angenehmen Atmosphäre.
Das hätte ich bei der Location in diesem „komischen Hochhäuserblock“ an der großen Straße nicht gedacht. Es ist wahrlich kein Zell am See dort, Berge und Bergseen sucht man vergebens in Düsseldorfs Zentrum. Aber der schönste Park der Stadt direkt nebenan und der Rhein in 5-10 Minuten sind in Laufweite.
Innen haben sie wirklich schön dekoriert und eine Österreich-Atmosphäre geschaffen.
Im Untergeschoss gibt es dazu (mindestens) zwei private Räume zwischen den Weinregalen / im „Weinkeller“.
Im Hintergrund läuft dezent österreichische Musik. Das gefällt mir auch. „Macho Macho“ von Rainhard Fendrich zweimal innerhalb von 30 Minuten ist mir dagegen etwas zu viel gewesen. Da könnte man die Playlist gern etwas erweitern (vielleicht hat sie sich auch nur zufällig wiederholt).
Das Restaurant war am Mittwoch nahezu ausgebucht zwischen 18.30 bis 20.30h. Und das Essen ist mindestens genauso gut wie in Salzburg, Wien oder Graz. Vermutlich sogar besser als in vielen Restaurants in Österreich.
Vielleicht eines der besten Österreichischen Essen nördlich der Alpen. Aber in Düsseldorf ganz bestimmt.
1. Gang: Das SPARGEL TARTELETTE mit Crevetten, Frischkäse und Yuzu war nicht nur optisch ein Hochgenuss. Mir hat diese Kombination sehr gut geschmeckt. Das Tartlette war schön knusprig, aber etwas schwierig zu essen.
Im 2. Gang überraschte die SPARGEL SUPPE mit leicht süßlichem VANILLESCHAUM. Der Gebeizte Saibling I Rhabarber Chutney I Buttermilch bot dazu einen angenehmen Kontrast.
Mir hat auch gefallen, dass ich mal wieder ein Stiegl Goldbräu vom Fass in dem typischen Stiegl Glas trinken konnte, wo das Bier immer weiter prickelt.
Der 3. Gang erfüllte mich mit sehr viel Glück durch die GEFÜLLTE LAMMSCHULTER mit Bärlauch Fritta, gedämpftem Pilzstrudel und Artischocke. Sehr aromatisch und würzig!
Übertroffen – wenn man das überhaupt sagen kann – wurde alles von einem Zwischengang, der momentan leider gar nicht auf der Karte zu finden ist: Die „FLEDERMAUS“ ist ein ganz besonderer Gaumenschmaus (man verzeihe mir dieses Wortspiel) und hat natürlich nichts mit einer richtigen Fledermaus zu tun. Es ist vielmehr ein spezieller Cut (der so ähnlich aussieht) aus der Knieregion eines Kalbs. Paniert und mit Dörrobst-Chutney und Schnittlauchsauce + Kren (Meerrettich) garniert, war es sehr saftig, knusprig und würzig zugleich. Für mich das Beste an diesem Abend!
Als Hauptgang wurde der SPARGEL MIT WIENER SCHNITZEL VOM KALBSRÜCKEN mit einer Miso Hollandaise und Erdäpfeln serviert. Der Spargel wird dabei nicht zu weich gekocht und bleibt ein wenig knackig. Auch das hat mir gefallen, aber bei all den außergewöhnlichen Geschmacksrichtungen, Saucen und Gewürzen ging das Schnitzel fast ein bisschen „unter“. Es gilt in Düsseldorf aber auch als eins der zwei besten Wiener Schnitzel.
Die Sand-Erdäpfel fielen zu großen Teilen dem Zwischengang zum Opfer und konnten leider nicht alle gegessen werden.
Insgesamt war dieser Mix aus Fleisch, süßen Früchten, würziger Sauce und leichter Säure (auch von Yuzu oder Rhababer) bei vielen Gerichten großartig! Von Gang zu Gang wurde es besser. Aber nicht im Sinne einer Steigerung, sondern alles gleich großartig im Geschmack.
Also das Gesamtgefühl war bei jeden Gang sehr gut.
Für den perfekten Abschluss sorgte der MARILLEN-KNÖDEL. Ohnehin eine meiner liebsten österreichischen Desserts. Und hier auch nicht in Butter „ertränkt“ (wie es mir in Österreich schon ein paar Mal passiert ist), sondern in einer passenden Vanillesauce aufgetischt. Auch so einen leckeren Marillenknödel habe ich bisher vergeblich gesucht.
Im Restaurant gab es aufmerksamen, persönlichen Service, der sich sehr gut auskannte.
Rundum glücklich habe ich das Rubens verlassen.
RUBENS
Kaiserstraße 5
40479 Düsseldorf
Tel: 0211 15 85 98 00
Text und Fotos © Nils Hohnwald
DÜSCOVER DÜSSELDORF:
Instagram: @duescover_duesseldorf“
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