Restaurant Bareiss - Next Episode - II/24

Restaurant Bareiss - Next Episode - II/24
Unsere nächste Reise in den Schwarzwald stand an, Grund hierfür war unser Hochzeitstag. Für uns gibt es keinen besseren oder schöneren Ort als diesen Anlass im Restaurant Bareiss zu feiern.
Für Samstagabend haben wir also einen Tisch reserviert, um es uns wieder einmal richtig gut gehen zu lassen.
Wir wurden wie immer sehr herzlich von Herrn Brandt am Eingang des Restaurants empfangen und dann auch entsprechend an unseren Tisch platziert. Der Service war an diesem Abend, um es schon vorwegzunehmen wieder einmal auf aller höchstem Niveau. Egal welcher Mitarbeiter, man spürt die Leidenschaft für ihren Beruf und das alles von Herzen kommt. Immer freundlich mit einem Lächeln auf den Lippen, nie in Hektik, immer bereit für ein kleines Gespräch zwischen den Gängen. Egal ob fachlich zu den jeweiligen Gerichten oder Weinen, oder einfach über Gott und die Welt.

Wir waren keine 2 Minuten an unserem Tisch schon kam Herr Feger mit dem Aperitif. Für uns gab es ein Glas Louis Roederer Champagner Rose und die bekannte Etagere mit vier kleinen Grüßen aus der Küche ließ auch nicht lange auf sich warten. So kann ein Abend doch starten.
Auf der Etagere gab es von oben nach unten eine kleine Quiche mit Lauch, eine Tartelette mit geräucherter Forelle, eine Sushi Rolle „Tom Kha Gai“ und zum Abschluss ein kleines Beefsteak Tartar mit Kartoffelchip. Für mich persönlich alles genau auf den Punkt abgeschmeckt.

Als erstes kaltes Amuse gab es eine Variation der Karotte. Ein Ring aus einer Karottencreme mit einigen Tupfen Ingwer Gel, eine geschmorte Karotte und einem kleinen Salat sowie ein Fond bildeten einen wunderbaren Einstieg. Eine schöne süße durch die Karotte aber auch etwas säure durch den Fond und den nicht zu kräftigen Ingwer haben das Ganze wunderbar vereint. Im Glas gab es dazu noch eine Karotten Gazpacho mit einem Apfel-Kardamom-Schaum. Bei den herrschenden Temperaturen herrlich erfrischend.

Das zweite Amuse - in diesem Fall warm - bestand aus einer Nudel von der Jakobsmuschel mit einer Ruccolacreme, Sauce Rouille, Paprikaschaum und kleinen Croutons für den Crunch.
Der Ruccola brachte eine leichte Schärfe mit in das Gericht was durch die anderen Komponenten wunderbar ausgeglichen wurde. Dazu noch die kleinen Croutons die immer wieder für etwas Biss gesorgt haben. Ein schöner letzter Gruß aus der Küche, bevor dann das eigentliche Menü begann.

Los ging es mit einer Variation von der Gänsestopfleber, Haselnuss und Kirsche.
Eine Klassische Kombination, auf die ich mich beim Studieren der Karte schon sehr gefreut habe und was soll ich sagen? Wir wurden nicht enttäuscht!
Die Terrine mit Portwein und gesalzenem Karamell wie immer grandios, dazu gab eine Haselnusscreme, geröstete Haselnüsse, eine gefüllte Kirsche mit etwas Gänseleber und ein wunderbares Kirscheis, welches eine tolle frische mit in das Gericht brachte und den Gang aufgelockert hat. Es war ein schönes Zusammenspiel aus der Cremigkeit der Terrine mit der frische vom Eis, immer wieder etwas von den Haselnüssen dabei. Perfekt! Dazu gab es noch ein kleines Stück gebratene Gänseleber und ein Lebermousse mit einem Kirschschaum. Schöne Kleinigkeiten, die das gesamte Gericht abgerundet haben. Für mich einer der besten Gänselebergänge, die ich in meinem Leben jemals essen durfte.

Danach gab es einen Gamba Carabiniero mit schwarzem Reis, Mango, Sweet Chili und Zitronengras.
Über die Qualität des Krustentiers müssen wir keine Worte verlieren, grandios und perfekt zubereitet. Dazu ein feines Risotto vom Venere Reis mit der süße der Mango und etwas Chili. Dazu noch ein überhaupt nicht dominanter Schaum vom Zitronengras. Wirklich sehr fein abgeschmeckt und hat das Gericht wunderbar abgerundet. Die Weine haben die Gerichte auch immer noch auf ein weiteres Level gehoben. Herr Mezda hat für unser Empfinden immer die passenden Weine parat gehabt und teilweise hatten wir auch das Glück zwei verschiedene Weine zu den jeweiligen Gerichten probieren zu dürfen. Gerade hierbei konnte man feststellen, wie ein passender Wein das Gericht nochmal anheben kann. Für uns einer der besten seines Fachs.

Weiter ging es dann mit einem konfierten Stück vom Kabeljau mit etwas Spitzkohl, grünem Apfel und einer Senfkornsauce.
Der Fisch war perfekt gegart, die einzelnen Lamellen des Fisches ließen sich mühelos voneinander trennen.
Dazu der fein geschmorte Spitzkohl mit einigen Julienne vom grünen Apfel, die immer wieder etwas Säure in das Gericht brachten, einer göttlichen Senfkornsauce und etwas Kräuteröl.
Das leckere Brot am Tisch eignete sich perfekt, um nicht auch nur einen einzigen Tropfen Sauce zu verschwenden.

Als letzten Gang vor dem eigentlichen Hauptgang gab es dann ein wunderbar sommerliches Gericht.
Tomatenravioli mit Basilikum, Parmesan und einem weißen Tomatenschaum.
Die hauchzart gearbeiteten Ravioli mit einem fein geschnittenen Concassée von perfekt gereiften Tomaten und einem kleinem Stück Burrata, das ist Sommer Pur. Dazu etwas Basilikumcreme, ein paar Parmesanchips für die Textur und eine großartige Sauce runden das Gericht ab. Dazwischen finden sich immer wieder leicht geschmolzene kleine Tomaten. Wir haben selten so viel Freude beim Essen gehabt.

Nach einer kleinen Verschnaufpause kam dann der Hauptgang des Abends, im Bareiss wie immer in zwei Teilen serviert.
Auf dem Hauptteller gab es einen perfekt rosa gebratenen Rehrücken aus der heimischen Bareiss-Jagd mit etwas wildem Brokkoli, sautierten Pfifferlingen, einem Holunderblütengel und einer Jus.
Der Brokkoli war leicht gebraten, hatte schönen Biss und unter den Pfifferlingen versteckte sich noch ein leckeres Püree aus den Pilzen. Auf dem zweiten kleineren Teller gab es dann das rosa pochierte Rehnüsschen mit einem sehr feinem Brokkoli Salat und einer Vinaigrette aus Granatäpfeln. Das zarte Fleisch in Kombination mit der süß säuerlichen Vinaigrette war schön erfrischend. Dazu der Brokkoli, der uns sehr gut gefallen hat. Brokkoli isteher ein Gemüse, das es nicht so oft in der Sterne Gastronomie gibt, wenn man es so zubereitet und präsentiert wie hier, sollte sich das definitiv ändern.

Danach für mich immer ein Highlight bei einem Besuch im Bareiss, der Käsewagen.
Wir halten es mittlerweile immer so, dass wir uns zu 90% von Herrn Feger leiten lassen.
Er geht voll auf unsere Vorlieben und unseren Geschmack ein. Gerne probieren wir auch mal etwas Neues aus. Es gibt doch nichts Schöneres als 4-5 Stücke von einem perfekt gereiften Käse. Dazu das ein oder andere Gelee oder doch den Tannenhonig mit Thymian. Man findet einfach immer etwas.
Wer möchte kann hierbei auch noch auf verschiedene hausgebackene Brotsorten zurückgreifen.
Spätestens nach dem Käse weiß man leider: Auch er schönste Abend wird ein Ende haben.

Um diesen noch etwas hinauszuzögern habe ich mich dann spontan entschlossen, dass Menü Dessert gegen die a la Carte Variante der Erdbeere zu tauschen. Meine Frau blieb bei der eigentlichen Variante Aprikosen mit Mascarponemousse, Mandel-Eis und Dulcey Panna Cotta.
Für mich gehört Herr Leitner zu besten Patissiers des Landes, gerade seine a la Carte Desserts sind für mich ein Grund hier in das Restaurant Bareiss zu kommen. Es ist immer wieder erstaunlich wieviel Varianten Er mit seinem Team aus einem Grundprodukt schafft.
In meinem Fall mit der Erdbeere hatte ich das große Vergnügen folgendes genießen zu dürfen.
Kokosnussparfait mit Erdbeercremeux und marinierten Erdbeeren
Erdbeercreme auf Knusperboden mit Mandelsablé und Erdbeerfond
Vanillehippe mit Dulcey Schokolade und Erdbeeren
und einem Gariguette-Erdbeersorbet

Ich denke Bilder sagen hier mehr als tausend Worte, es war einfach traumhaft.
Man kann nur jedem empfehlen einmal hier nach Mitteltal zu kommen und ein a la Carte Dessert zu bestellen. Einfach immer grandios, egal welches Dessert wir bisher Essen durften. Eine Vielfallt die seines gleichen sucht. Geschmacklich immer auf den Punkt und dennoch leicht.
Vielen Dank dafür.

Ich denke Bilder sagen hier mehr als tausend Worte, es war einfach traumhaft.
Man kann nur jedem empfehlen einmal hier nach Mitteltal zu kommen und ein a la Carte Dessert zu bestellen. Einfach immer grandios, egal welches Dessert wir bisher Essen durften. Eine Vielfalt die seines gleichen sucht. Geschmacklich immer auf den Punkt und dennoch leicht.
Instagram: @christiantu9014