Geniessen am Lieblingsort - dem Restaurant Bareiss in Baiersbronn
Geniessen am Lieblingsort - dem Restaurant Bareiss in Baiersbronn
Kennt ihr das auch? Die Lust auf spontanen Genuss?
Das ist auch bei einem 3 Sterne Restaurant wie dem Bareiss möglich.
Einige Tage vorher haben wir uns gedacht, eigentlich sollten wir mal wieder so schnell wie möglich an unseren Lieblingsort. Also gesagt getan, schnell in der Reservation des Hotels angerufen und nachgefragt, ob es für Samstagmittag noch einen Tisch gibt. Tatsächlich hatten wir Glück und somit stand einem weiteren Ausflug in das Kulinarische Schlaraffenland nichts im Weg.
Besonders gespannt waren wir auf das neue Innenleben im Restaurant Bareiss, das Hotel hatte gerade die Umbauphase abgeschlossen und man kann einfach nur sagen es ist perfekt geworden. Klassik und Moderne wurden in unseren Augen wunderbar miteinander vereint und die DNA des Hauses bleibt weiterhin bestehen.
Kurz vor 12 Uhr sind wir dann an der Türe des Restaurants angekommen, empfangen wurden wir von Herrn Brandt, der wieder einmal mit seinem Team für einen reibungslosen Ablauf des Mittags gesorgt hat. Gewohnt charmant und immer mit einem passenden Spruch auf den Lippen.
Wir nahmen unsere Plätze ein und einige Minuten später kam auch schon die bekannte Apero Etagere mit 4 Kleinigkeiten. Darauf war eine Lauchquiche, ein kleines Tartelette mit geräuchertem Aal, eine Sushi Rolle mit Passionsfrucht und Mango und ein kleiner Taco mit gezupftem Rindfleisch.
Als kaltes Amuse gab es ein Kräutermousse mit einigen Kressesorten und einer Yuzu Vinaigrette.
Eine schöne Kombination zum Einstieg. Das Mousse war eher auf der süßlichen Seite und die Yuzu Vinaigrette bildete dazu einen schönen Kontrast. In einer weiteren Schale war auf süß-salzigem Crumble ein Granite aus Kräutern bedeckt von einem Earl Grey Schaum.
Das warme Amuse bestand dann aus einem konfierten Stückchen Heilbutt mit etwas Jasminreis, verschiedenen Gemüsesorten und einem Curry-Sud. Der Fisch war perfekt gegart, der Reis und das knackige Gemüse brachten dazu die Textur. Der Currysud war toll abgeschmeckt und hatte alles, was man sich wünscht, etwas säure, schärfe und auch Fruchtigkeit.
Weiter ging es dann nicht mit dem großen Menü, sondern á la Carte. Für mich ein absolutes Alleinstellungsmerkmal des Restaurants und der Küche von Claus-Peter Lumpp.
Als Vorspeise gab es für mich die Variation von der Gänsestopfleber.
Es ist einfach immer wieder ein Highlight, wenn der Service mit den Tellern an den Tisch kommt und selbst nach mehrmaligem Bestellen dieses Gerichtes ist die Freude auf den Reigen der vielen Kleinigkeiten immer noch unfassbar groß. Spätestens ab diesem Zeitpunkt weiß ich, wir sind in dem besagten Kulinarischen Schlaraffenland angekommen.
An der Zahl gab es 5 verschiedene Varianten. Eine Terrine mit gesalzenem Karamell und Portwein, diese war wunderbar temperiert und hatte einen großartigen Schmelz. Das hausgebackene Brioche dazu, einfach ein Traum.
Dazu gab es ein Törtchen mit gebrannter Creme von der Gänseleber und gerösteten Haselnüssen. Optisch wie geschmacklich einfach wunderbar, die karamellisierte Creme mit den gerösteten Haselnüssen sowie einem tollen Boden des Törtchens.
Auf einem Löffel gab es dann eine Nocke Gänselebereis, die auf Kakaobohnenstreuseln serviert wurde. Auch hier stimmt alles, die Konsistenz wunderbar cremig.
In einem kleinen Schälchen gibt es noch eine perfekt gebratene Scheibe Gänseleber mit etwas Fleur de Sel und glasiertem Calvados Apfel, der eine schöne Süße mitbringt.
Den Abschluss bietet eine kleine Praline von der Gänseleber, die in Sesam gewälzt ist und auf einem feingewürfelten Fruchtkompott liegt. Mit einem Haps ist Sie im Mund.
Der Service räumt auch die letzten Teller der Vorspeisen ab und ich lehne mich glückselig mit einem Glas Wein zurück und genieße die Zeit mit meiner Frau. Um es hier vorwegzunehmen, die Weinbegleitung von Teoman Mezda war wieder einmal fantastisch. Für uns einer der Besten seines Fachs. Fachlich über jeden Zweifel erhaben, immer charmant und für ein kleines Gespräch bereit. Tolle Erklärungen zu den Weinen, wir freuen uns über seine Expertisen.
Nach einer kleinen Pause folgt für mich dann der Hauptgang
Bretonischer Steinbutt in 3 Gängen
Der Hauptteller besteht aus einem großen saftigen Stück, das mit Ochsenmark und Sherry poéliert ist. Dazu gibt es einige Kartoffelzylinder, die einen leicht geräucherten Geschmack haben. Glasierte Morcheln und eine süffige Sauce aus dem Fond runden das Ganze ab. Verschiede Pürees und Gel´s wie zum Beispiel aus Sherry bieten mit jedem Löffel ein leicht anderes Geschmacksbild was für mich wunderbar harmoniert.
Noch bevor ich mit dem ersten Teller fertig war, kam der Service bereits mit dem nächsten, einem konfierten Stück vom Steinbutt mit einem Sud aus Morcheln und Frühlingsgemüse, in dem Fall hatte ich Glück und durfte schon die ersten Spargelspitzen genießen. Das kleinere Stück Steinbutt war auch auf den Punkt gegart, der Spargel mit Biss und der Sud genau richtig abgeschmeckt.
Als letzten Teller bekam ich ein Stück sautierten Steinbutt mit Morcheln á la Créme Leicht gebräunter Steinbutt mit einer schaumigen Sauce, etwas Erbsenpüree und jeder Menge Morcheln. Ein toller Abschluss des Hauptgangs.
Wir entschieden uns spontan vor dem Dessert noch den Käsewagen vorbeikommen zu lassen. So etwas gibt es in unseren Augen doch leider viel zu selten in Restaurants, weshalb wir hier auch gerne darauf zurückkommen. Wir lassen uns hier wie jedes Mal überraschen und folgen heute der Auswahl von Marco Feger.
Auch er ist ein toller Kollege im Service Team, tolle Expertisen und ein klasse Gesprächspartner.
Es gibt für mich 4 verschiedene Käsesorten, alle auf dem Höhepunkt ihrer Reife. Eine perfekte Auswahl die ich zufälligerweise auch noch mit einem Wein aus meinem Jahrgang (1990) genießen darf.
Danach darf Stefan Leitner wieder einmal seinem Ruf als absoluter Top-Patissier gerecht werden.
Es ist immer ein großes Vergnügen diese Vielfallt zu bestaunen und Essen zu dürfen.
Meine Frau hat das Zitrusfrüchte Dessert gewählt welches, ich hoffe ich habe mich nicht verzählt 5 Kleinigkeiten umfasst hat.
Ich war fast etwas neidisch, habe mich aber nach langer Zeit wieder einmal für das...
.. Topfen Soufflé entschieden. Dieses Mal in der Variante mit Passionsfruchtsauce.
Das gleichmäßig aufgegangene Soufflé wurde am Tisch noch von Herrn Brand mit der Passionsfruchtsauce angegossen. Wunderbar luftig und überhaupt nicht schwer, nicht zu süß und immer wieder ein Kontrast mit der Passionsfrucht.
Als Side Dish gab es dann noch ein Kokos-Passionsfrucht-Parfait mit einem Sablé aus Kokos, Mango und Vanille Chantilly. Einige Kiwis und ein paar Stücke karamellisierte Banane waren auch noch dabei. Auch hier wurde die Balance wunderbar getroffen. Die Desserts von Herrn Leitner vereinen für mich einfach alles, was es braucht, um so einen Nachmittag perfekt ausklingen zu lassen. Ich glaube irgendwann mal komme ich nur um alles Desserts der aktuellen Karte auszuprobieren :)
Gerade die a la Carte Desserts sind einfach jedes Mal eine Augenweide in ihrer ganzen Vielfallt. Auch wenn man öfters im Restaurant Bareiss zu Gast ist, es wird einem nie langweilig, Herr Leitner schafft es immer wieder seiner Kreativität freien Lauf zu lassen und grandiose Desserts entstehen zu lassen.
Danach gibt es noch die Friandises mit der bekannten Nougatschnitte, einem Sablé mit Haselnuss, ein kleines Baiser, dem Schwarzwälder Kirsch Cornetto in der Waffel und einem Mandelküchlein.
Hier sind wir schon etwas am Kämpfen wollen uns die feinen Kleinigkeiten nicht entgehen lassen.
Den Abschluss bietet noch der Wagen mit verschiedener Confiserie und vielen Pralinen. Wir belassen es hier bei 1-2 Pralinen und einer kleinen Auswahl des Wagens. Ein letztes Glas Wein um den Mittag, es ist mittlerweile 15:40 Uhr ausklingen zu lassen.
Es war die völlig richtige Entscheidung spontan an unseren Lieblingsort zu fahren, um dort einen für uns rundum perfekten Mittag genießen zu dürfen. Denn, auch das muss man erwähnen, wo hat man heute noch die Möglichkeit auf diesem Niveau einen Lunch verbringen zu dürfen und dann auch noch mit der opulenten Auswahl von a la Carte Gerichten. Viele Möglichkeiten gibt es sicher nicht und wir wählen am liebsten diese.
Da es mein Erster Bericht ist hoffe ich das viele Freude daran finden und es den ein oder anderen animiert vielleicht auch mal die Reise in den schönen Schwarzwald auf sich zu nehmen. Es lohnt sich definitiv.
Ein Hoch auf die Klassik!