Wenn man vom „Taubenkobel“ spricht, kann man ohne Einschränkung an ein gastronomisches Gesamtkunstwerk denken, das unkonventionell und autodidaktisch von Walter Eselböck und Ehefrau Eveline begründet wurde. 2014 gaben sie das Zepter an Tochter Barbara und ihren Mann, den gebürtigen Elsässer Alain Weissgerber, weiter. Die verstanden das Vertrauen durchaus auch als positive Verpflichtung und führen das Restaurant in tiefer Verbundenheit zur pannonischen Region. Bei der Auswahl der Zutaten für seine klare und geradlinige, skandinavisch-puristisch inspirierte Küche geht der Patron keinerlei Kompromisse ein. Fisch kommt nicht aus dem Meer, sondern wird vom eigenen Fischer aus dem Neusiedler See geangelt, die Kräuter werden seit jeher selber gepflückt. In die Küche kommen ausschließlich Produkte, die den Jahreszeiten entsprechen und deren Zeit auch reif ist. Demeter-Höfe und Gemüse-Bauern vor Ort zählen zu den persönlich bekannten Lieferanten, Weine sind nur aus ökologischem Anbau und stammen bevorzugt vom Weingut Oggau, das im Übrigen von Tochter Stephanie Eselböck und Ehemann Eduard Tscheppe betrieben wird. Alain Weissgerber beherrscht die Kunst, die selbst auferlegte, scheinbare Produktlimitierung durch grenzenlose Kreativität aufzuheben und ein kulinarisches Spiel zu treiben, dass dem Gast verblüffende Geschmackserlebnisse beschert. Ehefrau Barbara ist die kongeniale Mittlerin zwischen der Küche und den Genießern, sie sorgt mit ihrem natürlich agierenden Serviceteam für eine unbeschwerte Zeit im Restaurant und sie ist auch die Fachfrau, wenn es um die begleitenden Weine und raffinierten anderen Getränke geht.